Investor soll zahlen
    
        Grafrather Gemeinderäte äußern sich zu Klosterwirtplanung
    
        
        
        Grafrath-Die letzte offizielle Unterlage zur 
        Klosterwirtplanung stammt aus dem Februar 2011. Ein ganzes Jahr lang habe man 
        nichts gehört, klagen die Gemeinderäte Burkhard von Hoyer (BfG), Roger Struzena 
        (Grüne) und Klaus-Dieter Nerlich (SPD). Sie wollen, dass es endlich weiter geht. 
        Am kommenden Donnerstag wird nun in der Tat der Bauausschuss wieder über das 
        Thema diskutieren. Man habe zwar immer wieder von abschließenden Verhandlungen 
        im Landratsamt gehört, aber der Gemeinderat sei nicht eingebunden worden, 
        erklärte Struzena. 'Wir wollenendlich wissen, wann und unter welchen Bedingungen 
        der Klosterwirt samt denkmalgeschütztem Stadel saniert wird', so Hoyer. In das 
        Verfahren sei aber nicht nur der Gemeinderat, sondern die gesamte Bürgerschaft 
        einzubinden. Daher wollen die drei Ratsmitglieder, dass die Planung umgehend in 
        einer Bürgerversammlung vom Investor erläutert wird. Von Hoyer wollte nicht 
        ausschließen, dass Bürger, denen ein Haus vor die Nase gesetzt wird, klagen. 
        Kein Verständnis haben die Gemeinderatsmitglieder, dass sich der neue Eigentümer 
        des Klosterareals, die Real Treuhand (RT), zu Anfragen aus den Fraktionen nicht 
        äußert. Struzena und Nerlich hatten einen Fragenkatalog an RT gesandt und waren 
        'mehrmals abgeblitzt'. Die Gemeinderäte wollen aber bei der Ausweisung des 
        Baugebietes mitwirken. Durch die Bevölkerungszunahme kämen auf Grafrath große 
        Folgelasten zu, an deren Finanzierung sich die RT schon erheblich beteiligen 
        solle. Burkhard von Hoyer und Struzena wollen massiv darauf drängen, dass RT vom 
        zuletzt vorgestellten Umgriff abweicht und auf die Erweiterung um rund 6000 
        Quadratmeter Baugrund verzichtet. RT verbrauche unnötig viel Fläche. Auch wenn 
        man der Firma gewinnorientiertes Handeln zugestehe-die vorgelegte Planung 
        widerspreche allen öffentlichen Forderungen und Richtlinien, den Flächenfraß 
        einzudämmen, befand von Hoyer, der bei der Beurteilung der Planung eine strenge 
        Messlatte anlegen will. Struzena hat hochgerechnet, dass die Erweiterungsfläche 
        der RT einen zusätzlichen Millionengewinn einbringt. Von Hoyer erkennt darin 
        eine inakzeptable Unternehmensförderung auf Kosten der Kommune. - Manfred Amann
    
        SZ 21.2.12