Die Wiedervernässung des Ampermoos’ lässt                                                      noch immer auf sich warten


Seit mehr als 15 Jahren bemühen sich nun schon Naturschützer um die Wiedervernässung des Ampermoos’.

In den 30er Jahren wurde durch Ausbaggerungen am Ampermoos und Ammersee der Wasserspiegel um ungefähr 20 cm gesenkt. Das hatte zur Folge, dass es massive Verän-derungen in Flora und Fauna gab. Bereits im 2. Weltkrieg starben die ersten Tierarten aus. Der lebensnotwendige Grundwasserspiegel ging in den letzten 40 Jahren so weit zurück, dass mittlerweile auf 50% der Gesamtfläche die Pflanzen massiv bedroht sind. Dafür haben sich verstärkt Brennnessel, Goldrute und andere untypische Moorgewächse angesiedelt, welche die Moorpflanzen immer weiter verdrängen. Durch die trotzdem weiter-geführte Ausbaggerung und das Entstehen von Entwässerungsgräben -  auch die Streuwiesen wurden nicht mehr gemäht - droht das Moos zu verbuschen und zu verschilfen. Laut Herrn Unterburger von der Höheren Naturschutzbehörde der Regierung von Oberbayern in der SZ vom 9.11.00 droht sogar die völlige Zerstörung.

 

Moorpflanzen werden verdrängt

In den Siebziger Jahren forderten Naturschützer immer dringender die Rückvernässung des Mooses und es wurde 1982 unter Naturschutz gestellt. Durch einen Pflege- und Entwicklungsplan konnte man in den letzten Jahren genau beobachten, wie sich der Pflanzen- und Tierbestand weiter abbaut. Mit der Gründung der "Schutzgemeinschaft Ampermoos" begann sich nun auch der Druck auf die Behörden zu erhöhen und es wurde immer deutlicher, dass eine Wiedervernässung des Ampermoos’ durch eine Sohlschwelle unumgänglich ist. Die anliegenden Gemein-den beobachteten diese Entwicklung jedoch mit äußerster Skepsis, was zu zahlreichen Einwänden von dieser Seite führte.

Es wird sicherlich zu einigen Beeinträchtigungen durch eine Wiedervernässung kommen, aber wenn einzelnen Landwirten ein Nachteil entstehen würde, muss durch eine entsprechende Entschädigung oder durch Tauschflächen Abhilfe geschaffen werden.

Bei einem evtl. Hochwasser werden sicherlich größere Flächen im Ampermoos unter Wasser gesetzt. Dabei handelt es sich aber ausschließlich um Bereiche des Naturschutzgebietes. Bei einem Hochwasser, ähnlich  Pfingsten 1999, würde die Überschwem-mung auch ohne Sohlschwelle das gleiche Ausmaß erreichen.

 

Mückenplage eher hausgemacht...

Was nun den Einwand der entstehenden Mückenplage anbelangt, müsste mittlerweile hinreichend bekannt sein, dass sich mehr Mückenlarven in den Regentonnen und Teichen der umliegenden Grundstücksbesitzer befinden als im Ampermoos.

Auf zunehmenden Druck der Naturschützer stimmte auch das Umweltministerium einer Wiedervernässung zu und  es wurde auch ein Stau auf Probe am Pfarr– und Wirtsgraben auf Kottgeiseringer Gemein-degebiet durchgeführt. Dabei wurden keine Schäden an landwirtschaftlichen Flächen beobachtet. So unterstützte die bayerische Staatsregierung Ankäufe von Grundstücken in Höhe von 630 000. -DM.

Wann aber nun die Sohlschwelle kommen wird und ob der Bau überhaupt eine Genehmigung erhalten wird, ist noch sehr ungewiss. Der Antrag auf ein Planfeststellungsverfahren ist gestellt und bis Januar 2001 sollten die Einwände der Anrainer gehört und erörtert und eine gütliche Einigung gefunden werden.

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Wir werden den Verlauf des Projektes „Wiedervernässung des Ampermoos“ nicht aus den Augen lassen und Sie weiter darüber informieren. Sollten Sie an einer umfangreicheren Ausführung zum Thema Ampermoos interessiert sein, empfehlen wir Ihnen die Internetseite

 http://www.bayern.de/wwa-fs/, Link: Projekte und Vorhaben.