Nahrung - ein GENuss ?

Hat der Verbraucher nach Einführung der Kennzeichnungspflicht wirklich mehr Überblick? Laut der Novel-Food-Verordnung von 1997 müssen nur Gen-Produkte gekennzeichnet werden, bei denen im Endprodukt die gentechnische Veränderung nachweisbar ist - und das sind die wenigsten.

Zusatzstoffe und Enzyme sind ausgenommen. Selbst wenn gekennzeichnet werden muss, ist der Hinweis oft in der Zutatenliste versteckt, und nicht gleich zu finden. Umfragen weltweit zeigen aber: Verbraucher wünschen sich freie Wahl beim Einkaufen und zwar durch eine umfassende Kennzeichnung aller Gen-Produkte.

Immer mehr Untersuchungen entlarven die Gefährlichkeit von Gentechnik in Lebensmitteln, und die Gruppe derer wächst, die strengere Kontrollen und gar ein Aus für im Labor entwickeltes Essen fordern. Schon Anfang 1999 forderte die britische Ärztekammer einen Zulassungsstopp für gentechnisch veränderte Organismen, da das Wissen über die möglichen Gefahren derzeit nicht ausreiche. „Die Regierungen hätten die Zulassung dieser Produkte für den Lebensmittelmarkt ohne ausreichende Sicherheitsprüfungen niemals genehmigen dürfen."

Die Gentechnik greift in natürliche Zusammenhänge ein. Werden Gene künstlich in das Erbgut von Lebewesen eingefügt, muss immer mit ungewollten Effekten gerechnet werden.(Zahlreiche Versuche haben dies bereits belegt!)

Jüngst schlug sich auch die EU mit strengeren Auflagen auf die Seite der Verbraucher. Die europäischen Umweltminister einigten sich, keine weiteren Zulassungen für Genpflanzen zu erteilen - offenbar hat die Gefahrenliste der Genpflanzen endlich auch die Politiker bewegt, die Gentechnik zu bremsen. Völlig ungeregelt ist im Moment noch die Deklaration und Zulassung von Gentechnik im Tierfutter. Gen-Mais wird tonnenweise von den USA in die EU importiert, ohne dass dieser durch ein Zulassungsverfahren geprüft oder auf Unbedenklichkeit überprüft wird. Dieser Gen-Mais landet vor allem im Tierfutter und derzeit weiß der Landwirt nicht, was er an seine Tiere verfüttert, es sei denn, die Futtermittel kommen aus ökologischem Landbau.

Mit der Klage vor der Welthandelsorganisation (WTO) will die US-Regierung die sich in der Krise befindliche Gentechnik-Industrie unterstützen. Der US-Konzern Monsanto ist allein für über 91% der angebauten Gen-Pflanzen verantwortlich. Doch nicht nur die EU, sondern 37 Länder, darunter Japan und China, haben, bzw entwickeln Gesetze, die die Einfuhr behindern oder zumindest erschweren sollen. In Europa haben mittlerweile sieben Handelsketten Nahrung mit genmanipulierten Zutaten aus ihren Regalen verbannt. Deutsche Großhändler streichen Produkte aber nur zögerlich aus ihrem Sortiment. Dabei verzichten selbst weltweit tätige Lebensmittelhersteller wie Nestle und Unilever, nach der Kampagne von Greenpeace und dem Druck der Verbraucher mittlerweile auf die Verwendung von gentechnisch veränderten Zutaten. Weitere Firmen, die inzwischen Nahrungsmittel mit dem Hinweis auf gentechnisch veränderte Inhaltsstoffe auf den Markt gebracht haben, stellen ihre Produktion wieder um. Das Signal des Verbrauchers wird gehört.

Wir entscheiden durch unser Kaufverhalten entscheidend mit, wie in Zukunft produziert wird!

Greenpeace hat einen Einkaufsführer herausgebracht, mit dem Sie Ihre Macht als Verbraucher einsetzen können. Sie finden ihn unter:

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im Internet, oder bei

Greenpeace-EinkaufsNetz, Große Elbstr. 39,
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